Einladung zu Bürgerfahrten zum 35. und 40. Jubiläum in die Hombuger Partnerstädte
Bürgermeister Michael Forster begrüßt die Gäste.
Passend zum bundesweiten Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ und „700 Jahre jüdisches Leben an der Saar“ hat die Stadt Homburg, am Donnerstag, 28. Oktober 2021, im Rathaus eine würdige Gedenkveranstaltung in Erinnerung an Edith Aron durchgeführt. Im Mittelpunkt stand dabei die Aufführung des Dokumentarfilm „Das Papier sagt nichts, hört zu“ aus dem Jahr 2015 von Regisseur Dr. Boris Penth über das Leben von Edith Aron.
Bürgermeister Michael Forster konnte im großen Sitzungssaal zahlreiche Gäste begrüßen, darunter auch Ricarda Kunger, die Vorsitzende der Synagogengemeinde Saar, Barbara Wackernagel-Jacobs als Produzentin des aufgeführten Films, den früheren Oberbürgermeister und Minister Joachim Rippel sowie mehrere Mitglieder des Stadtrats. Moderiert wurde der Abend von Dr. Ralph Schock, der beim Saarländischen Rundfunk arbeitete und auch auf diese Ebene viele Kontakte mit Edith Aron hatte.
Bürgermeister Forster ging auf das Jubiläumsjahr ein und betonte, dass damit an das jüdische Leben in Deutschland, im Saarland und auch in Homburg erinnert werden soll. Gleichzeitig solle mit den verschiedenen Veranstaltung, von denen es auch in Homburg schon mehrere gegeben hat, erinnert und gezeigt werden, welch wichtigen Beitrag Jüdinnen und Juden zur gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Deutschlands geleistet haben, so Forster. Außerdem hoffe er, dass es viele Menschen anregt, sich auch mit dem heutigen jüdischen Leben in Deutschland zu beschäftigen.
Forster erwähnte auch kurz einige Daten im Leben von Edith Aron ein. Sie wurde am 4. September 1923 in Homburg geboren, emigrierte im März 1935 mit ihrer Mutter nach Argentinien und lebte später in Paris, Berlin und London, wo sie im Alter von 96 Jahren im Mai vergangenen Jahres starb. Auch an ihren Besuch in Homburg 2003, wo sie als Ehrengast bei der Einweihung der seitdem als Gedenkstätte genutzten Synagogenruine anwesend war, sowie ihre Eintragung in das Goldene Buch der Stadt gemeinsam mit OB Joachim Rippel ging der Bürgermeister ein.
Nach der Aufführung des sehenswerten Films berichtete Dr. Schock von seinen Begegnungen mit Edith Aron seit 1991 und las mehrere Passagen aus den vielen Briefen vor, die er in den vergangenen Jahren von der Übersetzerin und Autorin erhalten habe.
Er trug auch größere Passagen aus einem ausführlichen Beitrag einer spanischen Zeitung vor, der nach dem Tod von Edith Aron erschienen war. Mit Bedauern stellte er fest, dass eine der letzten Ideen der Autorin, ihre Erzählungen in einem Band herauszubringen, bisher gescheitert sei. Das läge auch daran, weil die Finanzierung nicht gesichert werden konnte und der interessierte Gollenstein-Verlag seine Verlagstätigkeit eingestellt habe, erläuterte Dr. Schock.
Der frühere OB Joachim Rippel und Petra Simon, die die Veranstaltung organisiert hat, schauen sich den Eintrag von Edith Aron in das Goldene Buch der Stadt zur Einweihung der Synagogenruine im Jahr 2003 an.
Veröffentlicht am: 02.11.2021 | Drucken