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Heinz Hollinger (rechts) überreichte Bürgermeister Michael Forster sein neues Buch „Humborjer Dialekt“ im Rathaus.
Im Oktober 1981 wurde die Homburger Monatszeitschrift „Bagatelle“ von Heinz Hollinger gegründet, der seine Publikation über mehrere Jahrzehnte herausbrachte. Schon in den Anfangsjahren beschäftigte sich der Herausgeber und Redakteur eingehend mit dem Homburger Dialekt. So erschienen Monat für Monat unter der Rubrik „Humborjer Dialekt“ in einer Art Vokabularium unzählige Homburger Ausdrücke mit ihrer entsprechenden Übersetzung.
Nun hat Heinz Hollinger unter dem gleichen Titel „Humborjer Dialekt“ ein 168 Seiten starkes Buch herausgebracht, von dem er heute Bürgermeister Michael Forster im Rathaus ein Exemplar überreichte. Michael Forster zeigte sich ganz begeistert von dem Buch und lobte Heinz Hollinger für seinen Einsatz um die Mundart. Zwar würden immer noch viele Menschen so sprechen, doch in schriftlicher Form gebe es nur wenige Anhaltspunkte zu dem Thema. „Dabei möchten wir alle, dass der Homburger Dialekt erhalten bleibt“, so der Bürgermeister. So bedanke sich der Verwaltungschef für das Exemplar des Buches beim Autor und wünschte ihm viel Erfolg damit, zumal die Leserinnen und Leser nicht nur Wissenslücken schließen und noch etwas lernen könnten, es gebe in dem Buch schließlich auch viel zum Lachen. Und das schade gerade in diesen Zeiten nicht.
Heinz Hollinger erinnerte daran, dass durch die Rubrik in der Bagatelle nach und nach die Idee entstanden sei, alles zusammenzufassen und ein Buch herauszubringen. So erschien 1986 die erste Auflage des „Humborjer Dialekts“, von dem er auch ein frisch gedrucktes Exemplar an den damaligen Oberbürgermeister Reiner Ulmcke übergeben konnte.
Inzwischen befindet sich Heinz Hollinger im Ruhestand, nachdem er einen Nachfolger für die Bagatelle gefunden hatte. Doch die Homburger Sprache und ihre Eigenheiten liegen ihm immer noch am Herzen. Deshalb machte er sich daran, das Buch „Humborjer Dialekt“ zu überarbeiten und zu ergänzen. So entstand eine Neuauflage, die gefüllt ist mit amüsanten Homburger Wörtern und Ausdrücken. Kurz vor Weihnachten konnte er es fertig stellen, nun ist es in Homburger Geschäften und Lokalen erhältlich, ebenso in der Homburger Tourist-Info in der Talstraße 57 a.
Vor allem möchte Hollinger helfen, sich in Homburg sprachlich besser zurechtzufinden. Fremden und Neubürgern sollte das Buch ein „Leitfaden“ sein, zur Überwindung einer nicht zu verleugnenden Sprachbarriere.
Einheimischen und besonders jüngeren Homburgern dürfte auf diese Art und Weise Vieles in Erinnerung gebracht werden, denn manche Ausdrücke und Redensarten laufen bereits Gefahr, in Vergessenheit zu geraten. Somit ist dieses Buch auch eine Bestandsaufnahme des hiesigen Dialekts, mit dem Ziel, das heute noch Bekannte festzuhalten, damit für die Zukunft weniger davon in Vergessenheit gerät.
Hollinger empfiehlt: „Es lässt sich nicht leugnen: Um voll in das Homburger Leben integriert zu werden, muss man diese „Fremdsprache“ lernen! Die eigentliche Qualität eines Dialekts zeigt sich aber erst bei seinen wortgewaltigen Sprachschöpfungen.“ So liegt bei der neuen Ausgabe ein Schwerpunkt bezeichnenderweise bei typischen Sprüchen und bei allen Arten von Schimpfwörtern. Diese Ausdrücke sind zur Kommunikation mit Homburgern ein unbedingtes Muss, meint der Autor.
Er räumt zudem ein, dass die Schreibweise gesprochener Sprache nicht den Regeln der geschriebenen Sprache folgt, da es nämlich keine Regeln gibt. Das Buch „Humborjer Dialekt“ ist daher notwendigerweise willkürlich und soll die Aussprache nur nachahmen. Auch erhebt der Herausgeber keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit oder auf wissenschaftliche Genauigkeit, sondern betrachtet diese Sammlung eher als „Lesebuch“. Die Aufgabe, einen „Homburger Duden“ zu erstellen, wollte Heinz Hollinger nicht erfüllen.
Damit beim Lesen der Wörtersammlung viel Spaß und Abwechslung aufkommt, ist das Buch garniert mit deftigen Worten, Homburger Witzen und mundartlichen Geschichten. Auch sollen viele Gedichte und Verse, die einen Bezug zu Homburg haben, die Leserinnen und Leser erfreuen.
Veröffentlicht am: 19.01.2022 | Drucken