Ein besonderes Osterfest im Zeichen der Freundschaft und des europäischen Austauschs konnte die Verantwortliche für Städtepartnerschaften der Stadt Homburg, Simone Lukas, im Rahmen der Umweltmesse "La Baule en Fleur" in bunter Vielfalt nach langer Reise-Pause endlich wieder einer Delegation aus verschiedenen Fachleuten, Politikern und deren Kindern bieten.
So wurde die Gruppe am Karfreitag herzlich von den Freunden des ehemaligen Partnerschaftskomitees im elterlichen Garten von Evelyne Sotin nebst Ursula Lhyver, Jean-Marc Sotin, Ghislain Fortin, Annick Guimard (Verantwortliche im Austausch mit Bexbach), Sportlern und Künstlern mit einem reichen Büffet empfangen. Erinnerungen, Erfahrungen und Fragen an die Zukunft wurden ausgetauscht. Verantwortliche in Politik und Verwaltung haben sich in La Baule vor zwei Jahren komplett neu aufgestellt, so dass sich auch die Verbindungen und Ziele neu aufstellen müssen. So war es umso beeindruckender, dass der harte Kern an Freundschaften und Interessen bei den ehemaligen Verantwortlichen und Bekannten weiter Bestand hat.
Nach der Begrüßung ging es in das beeindruckende Atelier mit seiner Gartenoase des Bildhauers Serge Boué. In den Farben des Meeres, der See, der Lebensfreude begrüßten die hohen Totems, Skulpturen aus antikem Schiffholz, aber auch Malereien ergänzt durch magische Büsten aus Keramik und Naturmaterialien durch die Künstlerin Valérie Bélugue die Homburger und ließen sie in eine faszinierende, phantasievolle Welt abtauchen. Valérie Bélugue konnte dann auch noch weiter in ihrem neuem Refugium in St. Nazaire, in die sie die ganze Gruppe einlud, von ihren plastischen Arbeiten voller Liebe, menschlicher Sensualität, aber auch Skurrilität in ihren Installierungen sowie Materialcollagen voll überzeugen. Vor Ort war auch die Künstlerin Doreen Martinel, die zusammen mit den anderen Künstlern 2019 in der Partnerschaftsausstellung "Meer, Erde, Wald - Brücken in Europa bauen" in Homburg sowie 2021 in Ilmenau ausgestellt hatte. Die Werke der Künstler haben nun ihre Heimat wieder gefunden und warten auf die gemeinsame Ausstellung in La Baule.
Als freundschaftliches Zeichen werden die Homburger aber nunmehr beim Landrat und im Rathaus ein Werk der beiden oben genannten Künstler finden, worauf die Partnerschaftsverantwortliche Simone Lukas besonders stolz ist: „Freundschaft braucht auch sichtbare Zeichen, Anstöße der Erinnerung, Ermutigung zum Weitermachen“, so Lukas.
Im Gegenzug wurden nunmehr Werke der Künstlerinnen Madeleine Mangold, Jutta Bettinger und des Künstlers Johannes N. Wiedemann vor Ort gelassen und werden bereits in Sege Boués Atelier-Galerie ausgestellt. Am 30. April wird die erste internationale Ausstellungseröffnung im Rahmen der "Internationalen Skulpturkunsttage" stattfinden, gefolgt von Offenen Türen und engagiert geführten Veranstaltungen sowie Treffen des Künstlers.
Während der zwei Tage der Umweltmesse im wunderschön angelegten Dryadepark präsentierte sich Homburg - und damit auch der gesamte Saarpfalz-Kreis und die Biosphäre - mit einem Stand, der Lust auf Tourismus und Kultur, wie auch auf die saarpfälzischen Biosphärenprodukte machte. Es kam zu regen Austauschen nicht nur mit alt bekannten Gesichtern, sondern mit Neugierigen aus ganz Frankreich. Infobroschüren, Wander- und Radkarten helfen nunmehr, den nächsten Urlaub in der Regionzu planen. Die Palette an Bioprodukten von Doris Kratkey fand hervorragenden Absatz, wobei der Renner, ihr "Bärlauchpesto", ganz besonderen Gefallen fand und bereits nach einem Nachmittag verkauft war.
So gab es viele interessante Gespräche auch mit den Verantwortlichen für Wirtschaft und Umwelt, Spezialisten des jüngst gegründeten Biosphärenvereins mit Verantwortlichen aus La Baule und der Umgebung. Einen besonderen Einstieg hierfür gab die Teilnahme am Freitagabend zum Einfangen und Zählen der städtischen Amphibien. Für den saarländischen Biologen, Ornithologen und Verantwortlichen im Orientierungslauf, Ralf Döllgast, war es kein Problem, dabei hilfreich mit seinen Kenntnissen und seinem Geschick auch dem Stadtratsmitglied, Landtagsabgeordneten, Partnerschaftskomitee-Mitglied Pascal Conigliario nebst seiner Tochter Laura, beiseite zu stehen. So wurde es ein unvergessliches Abenteuer trotz nasser Füße. Auch wurde die wichtige Bekanntschaft der ehrenamtlichen Verantwortlichen für Umwelt, Schule und Soziales, Annabelle Garand, gemacht. Die Frage der Biodiversität in den Regionen, aber auch in den Städten ist ein großes Anliegen beider Städte und auch die Frage der erneuerbaren Energien wirft immer wieder Fragen und die Suche nach Lösungen auf. Hier gibt es viele gemeinsame Punkte, die auch zukünftig kooperativ im Austausch Platz haben können und sollten. So wird jetzt auch die wunderschöne Baie von La Baule, St. Nazaire ca. 80 Windkraftanlagen zu sehen bekommen. In den Chantiers navales, der Werft, konnte sich die Delegation nicht nur ein Bild von den Kreuzfahrt- und Militärschiffen machen, sondern auch von deren Bau und weiteren maritimen Innovationen, um umweltfreundlicher auf dem Meer agieren zu können. Auch dieser Besuch war sehr aufregend.
Natürlich ging es für die Gruppe auch in die berühmten Salzfelder. Manch einer kennt vielleicht die verschiedenen Sorten an Meeressalz, Fleur de Sel von "Le Rostu" aus der Homburger Touristeninfo oder von der Bexbacher Campingmesse. Hier führten die Salzbauern Ursula und Nicola Arnould-Weiss direkt in ihre Salzproduktion mit einem großen Spaziergang von der Meeresmündung bis hin zum Solebecken und Salzscheune ein. Die Vielfalt an Flora und Fauna, Naturbelassenheit und deren besonderen Schutz beeindruckte aber vor allem auch im Teich- und Sumpfgebiet des Naturschutzparks "La Brière". Von einer Barke aus konnte man Vögel und anderes Getier wunderbar beobachten und den Erklärungen eines Spezialisten folgen. Begleitet wurde die Gruppe auch von der ehrenamtlichen Beigeordneten für Kultur und Partnerschaften, Delphine Filloux, und dem Wirtschaftsbeauftragten Bertrand Plouvier, auch Mitglied von Cap Atlantique. Der Beigeordnete des Saarpfalz-Kreises, Markus Schaller, begeisterter Frankreichfan, genoss die Begegnungen auch mit seiner Familie in der ganzen Vielfalt und tauschte sich rege mit allen Verantwortlichen und auch dem Bürgermeister von La Baule, Franck Louvrier, mit dem er gemeinsam "La Baule en Fleur" eröffnete, aus. Sieglinde Volz vom Bereich Kultur und Tourismus konnte sich nun ebenfalls ein Bild von der Partnerstadt, seinen besonderen Menschen und der Umgebung machen.
Ein besonders glücklicher Umstand dieser Begegnung war auch der, dass verschiedene Generationen und Interessen aufeinander trafen und sich eigene Bilder und Meinungen schaffen konnten: „Gerade diese Kombination macht Austausche äußerst lohnenswert, wenn man zukunftsträchtig und nachhaltig denkt. Diese Bereitschaft zum ehrlichen wie aktiven Austausch, Offenheit und gegenseitigen Respekt wird immer schwieriger und doch ist sie es, die uns den Frieden und positiv fortschrittliche Entwicklungen in Europa und in der Welt garantieren kann. Das ist Arbeit und Passion, die von Herzen kommt und Egoismus, Bequemlichkeiten überwinden muss. Freundschaft braucht nicht nur einen guten Samen und nahrhaften Boden. Das entstehende Pflänzchen braucht dann ausreichend Zuwendung und Pflege, damit es stets auch blühen, Früchte tragen und sich weiter entwickeln, sogar vermehren kann“, so Lukas.
Die 2014 gemeinsam mit den damaligen Bürgermeistern und Bürgern gesetzte Linde im Dryadepark und das Apfelbäumchen von 2016 in der Cité scolaire "Grand Air" zeigten sich gesund und tragen auch der Jahreszeit entsprechend Knospen und Blüten.
Veröffentlicht am: 29.04.2022 | Drucken