KKpt Florian Holzhüter (4. von links) verabschiedet sich von den nach Rostock gereisten Marinekameradschaftsmitgliedern Dietrich Peter Kleine, Jürgen Koßmann, Heinz-Georg Wolff, Hans Jürgen Bernd (v. links) und dem städtischen Patenschaftsbeauftragten Achim Müller (re). Foto: Obermaat F. Wartenberg
Ende September wurde der Kommandant des Minenjagdbootes HOMBURG, Korvettenkapitän Florian Holzhüter von seinem Kommando entbunden, um an der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr am Lehrgang Admiralstabsdienst teilnehmen zu können.
Für diese Zeremonie waren der Patenschaftsbeauftragte der Kreis- und Universitätsstadt Homburg, Achim Müller, und vier Mitglieder der Marinekameradschaft Homburg e.V. unter ihrem zweiten Vorsitzenden Dietrich Peter Kleine über 800 Kilometer nach Rostock zur Schiffswerft Tamsen Maritim gereist.
Nach der Begrüßung durch Korvettenkapitän und HOMBURG-Kommandant Florian Holzhüter sowie einiger Besatzungsmitglieder besuchten die Gäste aus Homburg kurz das für das Minenjagdboot eingerichtete Werftbüro. Danach ging es zu dem mit dicken Holzbalken ausgelegten Schiffs-Lift-System am Ufer der Unterwarnow, auf dem Bierzeltgarnituren und Stehtische für einen Abschiedsimbiss aufgestellt worden waren.
Korvettenkapitän Holzhüter hatte ein paar Abschiedsworte vorbereitet, die er an seine Besatzung, den Kommandeur des 3. Minensuchgeschwaders, Fregattenkapitän Carsten Schlüter, anwesende Offizierskameraden sowie an die Patenstadtdelegation richtete. Dabei wies er darauf hin, dass er vor genau vier Jahren und zwei Tagen in Kiel seine Kommandantenzeit begann und stellte die dabei erfahrenen Veränderungen in den Mittelpunkt seiner Rede: „Dann traf uns im Frühjahr 2020 auch schon die erste Veränderung, nämlich Corona.“ Dies habe sich auch auf den Betrieb an Bord ausgewirkt. Er führte weiter aus, dass das Leerräumen des Minenjagdbootes DILLINGEN und die Vorbereitung auf das Minenjagdboot HOMBURG eine weitere Veränderung bedeutete.
KKpt Holzhüter sagte, er habe das große Glück gehabt, mit seiner Besatzung in ein EAP (Einsatzausbildungsprogramm) starten zu können und das große Ziel der Teilnahme am SNMCMG 1 (Standing NATO Mine Counter Measures Group / Ständiger NATO-Minenabwehrverband)zu erreichen.
Als ein letztes berufliches Highlight nannte KKpt Holzhüter die Teilnahme an der Ostseemarineübung Open Spirit mit der Beseitigung von drei Seeminen: Zum Abschluss bedankte er sich bei seiner Besatzung für ihren Einsatz mit dem Statement: „Ich war der glücklichste Kommandant der Flotte“ und „es war mir eine Ehre.“ Die Besatzung antwortete mit einem dreifach donnernden „HOM-BURG“.
KKpt Holzhüter erhielt von seiner Besatzung zahlreiche Geschenke, die von einem Fotobuch bis hin zu einer TOP GUN-Lederjacke mit Aufnähern der von ihm kommandierten Minenjagdboote reichten.
Homburgs Patenschaftsbeauftragter Achim Müller bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und überreichte ihm ein großformatiges Bild der Patenstadt. Der 2. Vereinsvorsitzende Dietrich Peter Kleine dankte KKpt Holzhüter im Namen der Homburger Marinekameradschaft vor allem für die tolle Gastfreundschaft an Bord und überreichte ein paar Kochbücher saarländischer Spezialitäten sowie eine Homburger Spirituose. Dem schloss sich MK-Vorstandsmitglied Heinz-Georg Wolff an.
Für die offizielle Zeremonie der Kommando-Entbindung trat die Besatzung anschließend auf dem Achterdeck der zur Marinetechnikschule Parow gehörenden Ausbildungshulk ENSDORF an, die neben dem Schiffs-Lift-System lag. Fregattenkapitän und Kommandeur Carsten Schlüter ließ nochmals kurz die Stationen von KKpt Holzhüter beim 3. Minensuchgeschwader Revue passieren, dankte KKpt Holzhüter für seine Arbeit und sprach dann die entscheidenden Worte: „Kapitän Holzhüter, hiermit entbinde ich Sie vom Kommando des Minenjagdbootes HOMBURG.“
Nachdem die Besatzung auf dem Schiffs-Lift-System Passierstellung eingenommen hatte, verließ KKpt Holzhüter die ENSDORF. Als er an seiner alten Besatzung vorbeiging und die Werft verließ, grüßte das Boot mit einem langen Typhonsignal.
Die Homburger Delegation besuchte danach die HOMBURG, die rundum eingerüstet in einer Werfthalle liegt. Bis zum Abschluss des Refit-Programms dürfte es Mitte nächsten Jahres werden. Zur weiteren Modernisierung ist danach das Verholen zur Peene-Werft in Wolgast geplant.
Text: Dietrich Peter Kleine
KKpt Holzhüter richtet letzte Worte an die Besatzung, bevor der Kommandeur des 3. Minensuchgeschwaders, FKpt Carsten Schlüter, ihn von seinem Kommando über die HOMBURG entbindet. KKpt Holzhüter nimmt an der Hamburger Führungsakademie der Bundeswehr am zweijährigen Lehrgang Admiralstabsdienst teil. (Foto: Dietrich Peter Kleine)
Für eine umfassende „Renovierung“ liegt das MjB HOMBURG komplett eingerüstet in einer Werfthalle von TAMSEN MARITIM in Rostock. Foto: Dietrich Peter Kleine
Veröffentlicht am: 16.10.2023 | Drucken