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Homburg gilt als „sichere Stadt“ - Polizei stellte im Rathaus die Kriminalitäts- und Unfallstatistik vor

Kriminalitätsstatistik

Wie sicher ist es in Homburg? Und wie schneidet die Kreis- und Universitätsstadt im Vergleich zu anderen Städten mit ähnlichen Strukturen im Saarland ab? Diese und weitere spannende Fragen rund um Kriminalität und Unfälle wurden im Rahmen einer Pressekonferenz im Homburger Rathaus von Gernot Scheller, stellvertretendem Leiter der Polizeiinspektion (PI) Homburg, gemeinsam mit dem städtischen Beigeordneten Manfred Rippel und Simone Müller-Orschekowski, Leiterin der Ortspolizeibehörde, beantwortet.

Im Blickpunkt stand das Jahr 2022. Und da gab es - erwartungsgemäß - einen Anstieg der Fallzahlen. Erwartungsgemäß deshalb, weil es in den zurückliegenden Corona-Jahren mit vielen Einschränkungen und weniger Veranstaltungen einen sehr starken Rückgang aller Straftaten gab. Bereits 2021 gab es im Vergleich zum Pandemie-Höhepunkt 2020 eine Steigerung. Dennoch: Im Saarpfalz-Kreis und speziell in Homburg können sich die Menschen grundsätzlich sicher fühlen, machten die Verantwortlichen während der Pressekonferenz deutlich.

Anhand der Statistik bewiesen sie diese Einschätzung, wobei sich alle einig waren: „Jede Straftat, jeder Unfall, jeder Einbruch, jeder Verletzte und Getötete ist einer zu viel.“ Zu unterscheiden gelte daher auch immer das rein subjektive Sicherheitsgefühl eines einzelnen und dessen Erfahrungen sowie die rein nüchternen statistischen Zahlen. Und die sagen, dass Homburg auf Platz 7 in Sachen Kriminalitäts-„Rangliste“ aller Städte und Gemeinden im Saarland liegt. Das sei absolut okay, wenn man bedenke, dass die Kreisstadt die drittgrößte Stadt im Bundesland sei. Die PI Homburg ist zudem insgesamt für 118.000 Bürgerinnen und Bürger zuständig. Zum Zuständigkeitsgebiet gehören nämlich neben dem Stadtgebiet auch Blieskastel, Kirkel, Mandelbachtal, Gersheim und Bexbach.

Zu den nackten Zahlen: Im Saarpfalz-Kreis wurden im Jahr 2022 insgesamt 7.167 Straftaten registriert, was 10,5 Prozent des gesamten Saarlands entspricht. Davon fallen 2.910 auf das Homburger Stadtgebiet – 2021 lag diese Zahl bei 2.473. Davon gab es 54 Einbrüche (2021 = 41). Den Höhepunkt hatte diese Statistik 2019, „als wir ein Problem mit osteuropäischen Gruppen hatten, die uns mit täglichen Einbrüchen auf Trab gehalten haben“, so Scheller. Daraufhin sei ein Sonderdezernat gegründet worden, die Zahlen seien wieder gesunken – von damals 112 auf eben jetzt 54. Die meisten Einbrüche im Stadtgebiet fallen auf Innenstadt und Erbach - auch das völlig „normal“, da dort die meisten Menschen leben, so Scheller.

Die Zahl der Körperverletzungen ist von 179 im Jahr 2020 und einem starken Rückgang auf 142 in 2021 auf 209 gestiegen, gefährliche Körperverletzungen gab es 78. Die Zahl der Sachbeschädigungen hingegen sank von 380 (2021) auf 316, zudem gab es 145 Sachbeschädigungen an KfZ-Fahrzeugen (vorher 205) und 48 Graffiti-Straftaten (2021 = 13). Raubdelikte im öffentlichen Raum werden in der Statistik acht aufgeführt (vorher 6), hinzu kommen 175 Diebstahlsdelikte (vorher 116) und 80 Taschendiebstähle (2021 = 92). Rauschgiftdelikte gab es in Homburg106, 14 mehr als 2021.

Spezielle „Angsträume“ könne man im gesamten Saarpfalz-Kreis nicht nennen. Tendenziell gebe es an keinem bestimmten Platz besonders viele Vorkommnisse – aber auch hier gilt: Das subjektive Sicherheitsempfinden, die Wahrnehmung eines jeden einzelnen, wenn er durch bestimmte Straßen oder über Plätze gehe, sei natürlich statistisch nicht zu erfassen, so Scheller.

Ein besondere „Sorge“ bereite der Polizei auch weiterhin der Tatbestand des Betrugs, oftmals an älteren Menschen. Die Stichworte Schockanruf, Enkeltrick, das Auftauchen falscher Polizeibeamter, WhatsApp-Betrugsmaschen sollten mittlerweile durch breitgestreute Warnungen und Präventionsarbeit bekannt sein. „Meistens bleibt es beim Versuch, aber trotz der Sensibilisierung haben diese Betrugsformen immer noch Erfolg“, so Scheller. Der Gesamtschaden im Saarland lag 2022 bei 2.213.987 Euro, in Homburg gab es 81 Versuchstaten und eine Vollendung – die Dunkelziffer dürfte aber höher sein, da Betroffene sich oft nicht trauten, die Taten anzuzeigen.

Die Polizei lege daher weiterhin eine große Bedeutung auf Sensibilisierung und Prävention, auch bei anderen Themen, wie Einbruchschutz, Diebstahl, Opferschutz, Aufklärung in Kindergärten und Schulen (zum Beispiel zum Thema Kinderansprecher) und bei Treffpunkten für ältere Menschen.

Zum Schluss der Pressekonferenz gab Gernot Scheller die Unfallstatistik für das abgelaufene Jahr bekannt: 2022 gab es saarlandweit mehr als 31.000 Unfälle (2021 waren es 30.317). Zu beklagen gab es dabei 30 Todesfälle, in Homburg jedoch wurde kein Mensch getötet. Ein großes Thema sei die Unfallflucht, hier habe sich die Aufklärungsquote deutlich verbessert, „auch durch mehr Kameraaufnahmen“, wie Scheller bekanntgab.

Der Beigeordnete Manfred Rippel, der bei der Stadtverwaltung auch für den Bereich Sicherheit und Ordnung verantwortlich ist, bedankte sich bei der gesamten PI für deren Arbeit und lobte die „gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Polizei. Das ist ganz wichtig für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger“. Dies bestätigten auch Gernot Scheller und Simone Müller-Orschekowski: „Wir stehen dauerhaft in engem Austausch, da es viele gemeinsame Aktionen gibt, auch Vorbereitungen auf Feste und Veranstaltungen“, so Müller-Orschekowski. Gernot Scheller machte deutlich: „Wir sind sehr froh, dass der Ordnungsdienst in Homburg so gut funktioniert. Das sehen wir in anderen Kommunen nicht oft und ist eine große Entlastung und nicht selbstverständlich“, so der stellvertretende PI-Leiter.

Veröffentlicht am: 06.11.2023 | Drucken