Zu Beginn der gestrigen Ratssitzung, Donnerstag, 9. Februar, die von Bürgermeister Michael Forster geleitet wurde, erhoben sich die Mitglieder des Stadtrats, der Verwaltung sowie die Gäste zu einer Gedenkminute für die zahlreichen Opfer des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien.
Zu den wesentlichen Themen, die in der Sitzung behandelt wurden, gehörte die geplante Sanierung und der Umbau des Waldstadions.
Zunächst wies Bürgermeister Forster darauf hin, dass sich aufgrund detaillierter Planungen die erste ursprüngliche Kostenschätzung für ein erstes Maßnahmenpaket von rund 3,75 Mio. Euro auf nunmehr 10,3 Mio. Euro erhöht habe. Der Vorschlag der Verwaltung lautete, auf Basis der vorgestellten Vorentwurfsplanung weiter zu planen und beim Ministerium für Inneres und Sport in Saarbrücken einen Antrag auf weitere Fördermittel zu stellen. Nach umfangreicher Debatte wurde dieser Beschluss ohne Gegenstimme gefasst, es gab lediglich mehrere Enthaltungen bei den Grünen.
Rainer Bastian vom Büro tribast stellte die Planungen im Detail vor. Er ging darauf ein, dass zunächst von grundsätzlich 3.000 Zuschauern ausgegangen worden war, nun aber mit rund 5.500 Zuschauern geplant werde und in Einzelfällen mit Sondergenehmigungen maximal 15.600 Zuschauer untergebracht werden können. Für die 5.500 Zuschauer würden nur die Tribüne, die Gegengerade und der Gästebereich benötigt, für 15.600 Zuschauer der gesamte Stadionbereich, so Bastian.
Für die CDU begrüßte Michael Rippel die vorliegenden Planungen und sprach von einem „Meilenstein“. Es habe zwar gedauert, da der Beschluss schon Jahre zurückliege, „doch jetzt sind wir so weit wie noch nie“, betonte er. Rippel machte deutlich, dass die CDU-Fraktion den Antrag unterstützt, da das Waldstadion wichtig sei. Er sei dafür, dass die Haushaltsunterlage (HU) Bau erstellt werde und damit beim Ministerium Fördermittel beantragt werden sollen. Sollte das nicht zum Erfolg führen, müsste gesehen werden, was dann umzusetzen sei.
Für die Grünen erklärte Winfried Anslinger, dass der Rat nun gehört habe, dass die Ausbauplanung obsolet sei. Zudem habe sich ein Sanierungsbedarf im Betonbereich ergeben. Er meinte zudem, dass sich die Steigerung der Kosten nicht allein mit den Preissteigerungen begründen ließen, sondern entweder Wünsche hinzugekommen seien oder die ursprüngliche Planung nicht seriös war. Er stellte auch die Frage, was passiert, „wenn wir die Fördermittel nicht bekommen. Was machen wir dann? Und das als Kommune in einer Haushaltsnotlage.“ Seine Antwort war, sich das Ausbaupaket genauer anzuschauen und alle Dinge herauszunehmen, die nicht unbedingt gebraucht würden.
Für die AfD-Fraktion sprach sich Markus Loew für das Waldstadion aus. Er bezeichnete die Pläne als eine wichtige Maßnahme, für die mehr Fördermittel benötigt würden. Für ihn sei klar gewesen, dass die zunächst genannten Zahlen nicht reichen würden.
Dr. Eric Gouverneur stellte für die SPD-Fraktion die grundsätzliche Frage, „ob wir den Breitensport noch wollen. Auch der FC Homburg hat seine Daseinsberechtigung“, sagte er mit Blick auf die dort geleistete Jugendarbeit. Auch sehe er keine besonderen Wünsche, sondern Dinge, die dringend nötig sind, angefangen bei den Duschen und den Toiletten. „Wir können kein Stadion nur mit Dixi-Klos betreiben“, so Dr. Gouverneur.
Ebenso wie Dr. Gouverneur sagte auch Axel Ulmcke für die FWG, dass man sich zu den Plänen bekannt habe und auch dazu stehe. „Das Waldstadion ist ein Standortfaktor und gehört zu den Dingen, mit denen sich die Menschen in der Stadt identifizieren“, so Ulmcke. Er wies darauf hin, jetzt schnell zu handeln, denn man hätte viel Geld sparen können, wenn wir schon gehandelt hätten.
Barbara Spaniol sagte für die Linke, dass sie sich für das Stadion und auch für die Fördermittel einsetze.
Jörg Kühn von der FDP betonte, dass durch die Verzögerung Geld verloren wurde. Er regte an, sich anteilig für die gleiche Unterstützung aus der Landesregierung einzusetzen, wie dies in Saarbrücken der Fall gewesen ist.
Prof. Dr. Marc Piazolo sagte abschließend, dass man zu den Beschlüssen stehe. Wenn die Fördermittel nicht kämen, sollte man auf die vorliegende Prioritätenliste schauen, doch auch diese sehe schon Kosten von mehr als fünf Mio. Euro vor. „Auch diese Summe könnten wir nicht alleine leisten,“ sagte er.
Bürgermeister Forster verdeutlichte, dass es zwar hätte schneller gehen können, doch dafür sei das, was jetzt vorliege, eine verlässliche Planung. Nur mit einer groben Planung zu arbeiten, die später deutliche Kostensteigerungen verursachen könnte, könne sich Homburg nicht leisten. Daher solle jetzt das beschlossene Paket umgesetzt, die HU Bau vorangetrieben und dann die größere Bezuschussung beantragt werden. Auch er sprach davon, dass es ohne Fördermittel nicht gehen werde.
Veröffentlicht am: 10.02.2023 | Drucken