Einladung zu Bürgerfahrten zum 35. und 40. Jubiläum in die Hombuger Partnerstädte
Unterhalb der Ruinen der Festung Homburg auf dem Schlossberg liegen Europas größte Buntsandsteinhöhlen. Geheimnisvolle Gänge, von Menschen geschaffen, führen die Besucher in imposante Kuppelhallen, die aufgrund der gelben und roten Färbung des Sandsteins einen besonderen Reiz ausüben.
Möglicherweise dienten die ersten in den Schlossberg gegrabenen Gänge der mittelalterlichen Hohenburg, die der Stadt ihren Namen gab, zur Verteidigung. Nach dem Tod des letzten Grafen von Homburg im Jahr 1449 fielen die mittelalterliche Burganlage und die Stadt an die Grafen von Nassau-Saarbrücken. In der Reunionszeit, der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts, ließ der französische König Ludwig XIV. durch seinen Festungsbaumeister Sébastien Le Prêstre de Vauban das vom Haus Nassau-Saarbrücken umgestaltete Schloss und die Stadt zu einer modernen Festung ausbauen. Die Festungsanlagen wurden 1697 und 1714 geschleift.
Vermutlich ab Mitte des 17. Jahrhunderts wurde damit begonnen, im Schlossberg gezielt Quarzsand untertägig abzubauen, der wahrscheinlich zur Glasherstellung genutzt wurde. Nach der französischen Zeit erfolgte der Abbau nur noch zeitweilig, um Scheuersand zu Reinigungszwecken sowie Formsand für die Eisenindustrie in geringem Umfang zu gewinnen.
Nachdem die Höhlen für einige Zeit in Vergessenheit gerieten, wurde der heutige Eingang in den 30iger Jahren des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt. Im Zweiten Weltkrieg (vor allem 1944-1945) fand die Homburger Bevölkerung in den Höhlen Schutz vor Fliegerangriffen.
An die Sandsteinhöhlen schließt sich ein ebenfalls beeindruckender Bunkerbereich an, der Anfang der 50iger Jahre für die damalige Regierung des Saargebiets angelegt wurde.
Neben ihrer wechselhaften Geschichte bieten die Schlossberghöhlen auch einen einzigartigen Einblick in die Entstehungszeit des Buntsandsteins vor rund 250 Millionen Jahren, kurz nach der einschneidenden Zeitenwende vom Perm zur Trias. Der heutige Standort lag damals inmitten eines europaweiten Wüstengebietes.
Die Höhlen ziehen sich durch Reste ehemaliger Sanddünen. Dazwischen liegen rotgefärbte Schwemmsandablagerungen. Sie enthalten vielfach auffällige Wellenmuster, versteinerte Rippelmarken, die im sandigen Untergrund flacher Wüstenseen entstanden sind. Und an manchen Stellen lassen sich auch Fußspuren kleiner Echsen entdecken, die in dieser Wüstenlandschaft lebten.
Die Schlossberghöhlen wurden in jüngster Vergangenheit mit großzügiger Unterstützung des Wirtschaftsministeriums aufwändig saniert. Die neu entstandenen Sicherheitseinrichtungen aus Beton und Stahl bieten in den Höhlen nicht nur den bestmöglichen Schutz, sie sind ihrerseits sehenswerte Bestandteile dieses einzigartigen Besuchserlebnisses.
Die Höhlen können von Einzelbesuchern über drei Etagen besichtigt werden. Wartezeiten sind wegen der Sicherheitseinweisung möglich.
Auch Gruppenführungen (in deutscher, englischer oder französischer Sprache) werden angeboten. Gruppen melden sich bitte vorher telefonisch in den Höhlen an. Hier wird eine Zusatzgebühr von 10 € je Gruppenführung fällig. Bitte beachten Sie, dass in den Höhlen eine konstante Temperatur von 10 °C herrscht.
Von der Altstadt sind die Höhlen über einen Treppenzugang zu erreichen. Wer mit dem Auto anreist, kann auf dem Schlossberg parken. Auch von hier führt eine Treppe zum Eingang der Schlossberghöhlen.
Die Ruinen der Vauban-Festung „Homburg la Forteresse“ sowie der älteren Burg- und Schlossanlagen können jederzeit kostenlos besichtigt werden.
Besucher können sich über die Lauschtour-App einen gps-gestützten Audio-Rundgang herunterladen und die Festungsanlage individuell erkunden. Die Lauschtour ist ebenfalls in Gebärdensprache übersetzt und in der App zu finden.
Weitere Informationen, Öffnungszeiten und Eintrittspreise finden Sie auf der Internetseite http://www.homburger-schlossberghoehlen.de/
Schloßberg-Höhen-Straße
360° virtueller Rundgang (externer Link zu 360tourist.net)
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