Einladung zu Bürgerfahrten zum 35. und 40. Jubiläum in die Hombuger Partnerstädte
Am Samstag, 2. November ist das Wertstoffzentrum Am Zunderbaum geschlossen.
Prof. Dr. Karsten Körkemeyer erläuterte zukunftsfähiges System – Zuvor gemeinsames Pressegespräch mit Bürgermeister Michael Forster
Im Rahmen des öffentlichen Teils der Sitzung des Werksausschusses des städtischen Eigenbetriebs Stadtentwässerung Homburg (SeH) hielt am Montag, 22. April, im Großen Sitzungssaal des Rathauses Prof. Dr. Karsten Körkemeyer einen Impulsvortrag zum Thema „Wärme aus Abwasser“. Der Eigenbetrieb Stadtentwässerung kümmert sich derzeit um diesen Bereich und wird dabei von Prof. Dr. Körkemeyer wissenschaftlich begleitet, der an der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern–Landau (RPTU) im Fachbereich Bauingenieurwesen den Bereich „Baubetrieb und Bauwirtschaft“ leitet.
Vor der Ausschusssitzung hatten Bürgermeister Michael Forster, Prof. Körkemeyer, Bauamtsleiter und Werkleiter Frank Missy sowie Werkleiter Martin Orschekowski gegenüber den Medien die Chancen und das weitere Vorgehen beim Thema Wärme aus Abwasser vorgestellt. Dabei betonte der Bürgermeister, dass er SeH-Werkleiter Martin Orschekowski für sein Engagement dankbar sei, die Energiegewinnung aus Abwasser als Bestandteil der kommunalen Wärmeplanung zu betrachten. „Für unsere Wärmeplanung wird es nicht die eine Lösung geben, sondern Windenergie, Photovoltaik und eben auch Wärme aus Abwasser können jeweils Bestandteile sein“, sagte der Verwaltungschef. Michael Forster bedankte sich bei Prof. Dr. Körkemeyer, diese Möglichkeiten genau zu prüfen. Derzeit arbeite die Stadt an einer Projektstudie, um mit Wärme aus Abwasser das Rathaus und in einem zweiten Schritt das Gebäude der Stadtentwässerung zu erwärmen, berichtete Martin Orschekowski. Als nächstes folge dann ein Wärmekataster für das gesamte Stadtgebiet.
Prof. Dr. Körkemeyer ging zunächst auf die Ziele des Bundes ein, dauerhaft CO2-neutral zu werden und bis 2030 zwei Drittel des Schadstoffausstoßes von 1990 einzusparen. Dabei sei die Wärmegewinnung ein wichtiger Bereich, für den es aber nicht „die“ Lösung gebe, sondern mehrere Bausteine bräuchte. Wichtig sei für ihn, die Energie zu nutzen, die bereits produziert wurde.
So sieht er warmes Abwasser von Duschen sowie Wasch- und Spülmaschinen oder aus Gewerbe und Industrie „als Wertstoff, Wärmequelle und Rohstoff sowie als Schatz im Kanalnetz, den es zu heben gilt“.
Messungen hätten ergeben, dass das Abwasser mit geringen Schwankungen das ganze Jahr über zwischen zwölf und 14 Grad Celsius warm sei. Da jeder Mensch auch in Homburg pro Tag rund 100 bis 110 Liter warmes Wasser verbrauche, dazu noch die Verbräuche von Gewerbe und Industrie kämen, sei die Ressource Abwasser ausreichend vorhanden und werde sich kaum verändern.
Laut einer Analyse lasse sich das Verwaltungsgebäude Am Forum mit bis zu 80 Prozent durch die Wärme des Abwassers erwärmen. Günstige Voraussetzung seien zudem die Nähe zum Abwasserkanal und ein bereits vorhandener Anschluss an das Fernwärmesystem, das durch die Abwasserwärme unterstützt werden könne, erklärte Prof. Körkemeyer. Generell sei das System im Abwasserbereich mit Wärmetauschern zu agieren nicht neu, aber nicht populär, erklärte der Fachmann.
Die Stadtverwaltung Homburg erarbeitet derzeit eine Ausschreibung, um ab dem Frühherbst für ein Jahr flächendeckende Messungen für eine Projektanalyse vornehmen zu können. Die Messungen für die mögliche Erwärmung des Rathauses und des Landratsamts übernehme die SeH bereits jetzt in Eigenregie, sagte Martin Orschekowski. Seine Hoffnung ist, dass dieses Projekt bereits im nächsten Jahr angegangen werden könnte.
Michael Forster meinte dazu: „Die Wärmegewinnung aus Abwasser ist zwar nur ein Baustein in unserer Wärmeplanung, aber dennoch ein Meilenstein.“