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Am 1. Dezember ist wieder verkaufsoffener Sonntag in Homburg

2. Weihnachtsflohmarkt am 7. Dezember auf dem Gelände am Forum

Ein Privileg mit großen Herausforderungen

Als „tiefen Einschnitt im Leben“ und gleichzeitig „Privileg“ bezeichnete Michael Forster am Dienstag im Saalbau den Beginn seiner Amtszeit als Oberbürgermeister der Kreis- und Universitätsstadt Homburg, die am 1. Oktober offiziell begonnen hat. Wer habe schon die Chance, als Oberbürgermeister seiner Heimatstadt, in der er aufgewachsen und zur Schule gegangen sei und in der er seinen engsten Familien- und Freundeskreis habe, die Gegenwart und die Zukunft aktiv zu gestalten? „Ich kenne die Menschen und auch deren Sorgen, ich kenne die Geschichten und Erfolge und für mich ist das Amt des Oberbürgermeisters in meiner Heimatstadt eines der schönsten politischen Ämter, die ich mir vorstellen kann“, so der OB, der zu diesem besonderen Anlass auch zum ersten Mal die Amtskette der Stadt Homburg trug.

Geladen waren zu dieser Feier mit anschließendem Umtrunk Gäste aus Politik, Wirtschaft, dem öffentlichen Leben, vom UKS, aus Schulen und Kitas, Vereinen, Institutionen sowie Weggefährten, Freunde und auch die Familie. Ihnen allen dankte Forster stellvertretend für alle Homburger Bürgerinnen und Bürger für das Vertrauen, das sie ihm bei den Wahlen im Juni entgegengebracht haben. Umrahmt wurde die Veranstaltung mit Klängen von Musikern aus der städtischen Musikschule.

Begrüßt hatte die rund 300 Gäste der Beigeordnete Manfred Rippel, der seit seiner Wahl im vergangenen Jahr die Stadtspitze zusammen mit Michael Forster bildet und den Oberbürgermeister bereits in der Stadtratssitzung im September offiziell in sein neues Amt vereidigt und ihm die Ernennungsurkunde überreicht hatte. „Michael Forster hat mehr als fünf Jahre als Bürgermeister dieser Stadt die Aufgaben des Oberbürgermeisters wahrgenommen. Sein überzeugendes Wahlergebnis von mehr als 63 Prozent zeigt, dass die Bevölkerung dieser Stadt mit seiner Arbeit mehr als zufrieden war und mit großer Mehrheit möchte, dass er diese Arbeit nun als OB fortsetzt. Ich hoffe, dass ihm die erfolgreiche Wahl, das großartige Ergebnis und das nun verliehene Amt den notwendigen Rückenwind geben, den er, den wir in der Verwaltung insgesamt gebrauchen können, um die vor uns liegenden Herausforderungen mit Tatkraft, Mut und Optimismus angehen zu können“, wünschte Rippel dem Oberbürgermeister alles Gute.

Als nächster Gratulant folgte Innenminister Reinhold Jost, der dem OB bescheinigte, „prädestiniert für dieses Amt“ zu sein. Homburg habe Potenzial und große Chancen. Auch wenn man nicht auf Rosen gebettet sei - wie viele andere Städte und Kommunen auch -, gehe es darum, die Zeit zu nutzen, um Antworten und Möglichkeiten zu entwickeln und nicht, „um die Zeit zu verplempern und zu jammern“. Dabei ging der Innenminister auch auf gemeinsame Projekte des Landes mit Homburg ein, wie die Landesfeuerwehrschule, die in Homburg am Zunderbaum ihren Sitz bekommt, die Weiterentwicklung am UKS und der Schule am Webersberg, die Infrastruktur, wie das Waldstadion, das Thema Wohnraum schaffen und Bauen oder auch das Thema Sicherheit. Jost kündigte in dem Zusammenhang an, dass bis zum Jahr 2027 landesweit ca. 200 zusätzliche Stellen bei der Polizei geschaffen würden. Jost sagte dem Homburger Oberbürgermeister für seinen Weg volle Unterstützung zu: „Du hast mit mir einen Fürsprecher und Begleiter an deiner Seite!“

Als „persönlicher Weggefährte seit vielen Jahren“ ließ es sich auch Professor Dr. Ulli Meyer, stellvertretender Präsident des saarländischen Städte- und Gemeindetages sowie Oberbürgermeister der Stadt St. Ingbert, nicht nehmen, Michael Forster ein paar Tipps und vor allem die besten Wünsche für sein Amt als OB mitzugeben. „Wir leben in einer Zeit der ständigen Veränderungen, alles scheint im Umbruch zu sein. Es braucht Menschen, die in den Städten Verantwortung übernehmen, die handeln und Entscheidungen treffen.“ Gestalten auf der einen Seite, jedoch im Rahmen der Anforderungen, die von vielen anderen Seiten einfließen – all das in Einklang zu bringen, sei schwierig, aber: „Es geht um unsere Heimatstädte und wir brauchen hier vor Ort mehr Entscheidungsbefugnisse und -möglichkeiten sowie ein Mehr an Vertrauen von Land und Bund, um den Wandel gestalten zu können“, ging Meyers Appell auch an die Landes- und Bundespolitik. Er wünsche seinem Amtskollegen für all diese Herausforderungen Leidenschaft, Verantwortungsgefühl und Augenmaß – die drei Qualitäten, die nach dem Soziologen Max Weber vornehmlich für einen guten Politiker entscheidend seien.

Auch Landrat Dr. Theophil Gallo beglückwünschte Michael Forster zu seinem neuen Amt und appellierte an alle im Saal, gemeinsam in schwierigen Zeiten zu gewährleisten, „dass wir in Frieden leben können“, was auch die Freiheitskämpfer Wirth und Siebenpfeiffer in Homburg vor vielen Jahren vorgelebt hätten und „was uns alle einen sollte“, so Dr. Gallo. Aus Zweibrücken war Oberbürgermeister Dr. Marold Wosnitza der Einladung in den Saalbau gefolgt. Er sehe die Zusammenarbeit mit der Stadt Homburg als sehr eng. „Wir sind Nachbarn, wir helfen einander, wenn es brennt.“ Und doch gebe es aufgrund der Landesgrenze zwischen Homburg und Zweibrücken oftmals bürokratische Hürden, die eine unbürokratische Hilfe erschweren. „Daran müssen wir arbeiten, ich freue mich auf die Zusammenarbeit“, so Dr. Wosnitza. Auch Gerhard Wagner (SPD) und Michael Rippel (CDU) schlossen sich mit kurzen Grußworten in den offiziellen Gratulanten-Reigen ein und wünschten dem OB in seiner neuen Funktion ein glückliches Händchen.

Einen gebührenden Applaus bekam an diesem Vormittag im Saalbau nicht nur der neue OB, sondern für seine Verdienste um die Stadt auch Reiner Ulmcke, der dieses Amt mehr als 25 Jahre innehatte und seit 2007 Ehrenbürger der Stadt Homburg ist. Anwesend im Saalbau waren insgesamt drei Vorgänger Forsters im Amt des Oberbürgermeisters: Reiner Ulmcke, Rüdiger Schneidewind und Joachim Rippel. Letzterem blieb – ehe Michael Forster ans Mikrofon ging - die ehrenvolle Aufgabe, im Namen der Vorgänger den - so nannte er es - „Staffelstab aus der Vergangenheit“ zu übergeben. Er wünschte im Namen aller drei anwesenden Vorgänger ein glückliches Händchen für die kommenden Aufgaben.

Forster selbst richtete in seiner Rede den Blick auf Homburg. Laut einer Forsa-Umfrage blicken zwei Drittel der Menschen mit Sorgen in die Zukunft. Gesundheits- und Pflegeversorgung, Preisentwicklungen, Altersvorsorge und gesellschaftlicher Wandel seien nur einige Themen, die die Bevölkerung beschäftigen. „Der Wandel ist schon da, die Frage ist, ob wir ihn passiv ertragen oder aktiv gestalten“, so Forster, der sich in der Position sieht, voranzugehen. Homburg sei Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort, der Erhalt und die Schaffung von Arbeitsplätzen, der Schutz der Umwelt und Wohlstandssicherung seien nur einige wichtige Punkte. „Auch um die Demokratie müssen wir uns sorgen“, untermalte der OB, der Homburg als vielfältig und offen beschreibt, aber auch die Integrationsbemühungen verstärkt angehen möchte. Viele Herausforderungen könne man allein durch Engagement vor Ort nicht bewältigen, es fehle an mehreren Stellen an erforderlichen Mitteln durch Land und Bund, so Forster. Aktuell werde der Haushalt für das kommende Jahr aufgestellt – „unter besorgniserregenden Vorzeichen“, wie Forster klarstellt. Krisensituationen, Folgen von Kriegen und Veränderungen waren in der Vergangenheit nur mit erheblichen personellen und finanziellen Ressourcen zu meistern. „Künftig werden wir dies nur mit einer dauerhaften, verlässlichen, zusätzlichen Finanzausstattung aufrechterhalten können“, ging auch Forsters Appell an Bund und Land.

Ein Privileg sei die Nähe zum UKS, das nicht nur als direkter Gesundheitsversorger und Arbeitgeber eine tragende Rolle spiele, sondern ein Symbol für Fortschritt, Forschung und Wissen und ein Zentrum medizinischer Exzellenz bilde.

Dennoch ist klar: „Die Stadt soll wachsen“. Forster machte klar, dass es nicht nur darum gehe, auf die Probleme der Gegenwart zu reagieren, sondern die Weichen für eine nachhaltige, lebenswerte Zukunft zu stellen. Den Klimaschutz sehe er als „eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Wir sind in der Verantwortung, den nachfolgenden Generationen eine lebenswerte Stadt zu hinterlassen“. Den sozialen und kulturellen Zusammenhalt stärken – ein weiterer Punkt, den Michael Forster in seiner Rede aufgriff. Kultur sei nicht nur Unterhaltung. „Gerade in Zeiten des Umbruchs müssen die Menschen mitgenommen werden, das schaffen wir nur gemeinsam. Orte schaffen, an denen Jung und Alt zusammenkommen, sich wohlfühlen, gerne Zeit verbringen - diese Momente des Verweilens und Genießens sind es, die Homburg zu einem echten Zuhause für alle Generationen machen“, erklärte der OB.

Er richtete persönliche Worte an die Jugend, deren Energie, Wünsche und Ideen das Fundament für ein lebenswertes Homburg bilden. „Die Ziele sind ambitioniert und wir erreichen sie nur, wenn wir an einem Strang ziehen. Hierzu brauchen wir die Unterstützung der Homburgerinnen und Homburger und die Zusammenarbeit zwischen vielen Parteien.“ Hier nahm der OB auch den Stadtrat („das Herzstück unserer Stadt“) in die Pflicht: „Wir werden uns nicht immer einig sein, Demokratie lebt von unterschiedlichen Meinungen, Debatten und einem konstruktiven Austausch verschiedener Perspektiven. Was uns aber alle einen sollte ist das gemeinsame Ziel, das Wohl unserer Stadt“, freue er sich auf die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und sagt: „Gemeinsam können wir viel erreichen!“

Der Oberbürgermeister dankte seinen Mitarbeitern in der Verwaltung, deren Anspruch es immer sein müsse, serviceorientiert, schnell und transparent zu handeln. Er dankte seinen engsten Mitarbeitern sowie seiner Lebensgefährtin Nina Schäfer für ihre Unterstützung und Loyalität, gerade auch in den Zeiten des gerade zurückliegenden Wahlkampfs.

Der Homburger Oberbürgermeister Michael Forster bei seiner Rede im Homburger Saalbau. (Bild: Julie Jager)

Gruppenbild mit dem neuen Oberbürgermeister: Homburgs Hauptamtlicher Beigeordneter Manfred Rippel, Innen-Minister Reinhold Jost,  Oberbürgermeister Michael Forster sowie der St. Ingberter Oberbürgermeister und SSGT-Vizepräsident Prof. Dr. Ulli Meyer (v. l. n. r.) (Bild: Julie Jager)

Oberbürgermeister Michael Forster zusammen mit dem ehemaligen Homburger Oberbürgermeister Joachim Rippel. (Bild: Jürgen Kruthoff)

Rund 300 Gäste waren anlässlich der Amtseinführung von Oberbürgermeister Michael Forster am Dienstag der Einladung der Stadt Homburg in den Saalbau gefolgt. (Bild: Julie Jager)

  Veröffentlicht am: 09.10.2024 | Drucken