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Die Rattenproblematik ist heutzutage ein Problem in vielen Städten.
Bei verschiedenen Verwaltungen der Gemeinden gehen immer mehr Meldungen von gesichteten Nagern ein. Von diesem Problem ist auch die Kreisstadt Homburg betroffen. Bisher wurde die Rattenbekämpfung extern von einem Unternehmen durchgeführt. Aufgrund der Bedeutung der Meldungen und der neuen EU-Biozidverordnung greift die Stadt Homburg nun verstärkt auch auf ihr eigenes Personal zurück.
Um den Belangen der Bürger und gleichzeitig auch den Anforderungen des Umweltschutzes und der neuen EU-Biozidverordnung entsprechend agieren zu können, ist die Kreisstadt Homburg aktuell dabei, ihr Personal in diesem Bereich weiter aufzustocken, um die Rattenbekämpfung in der Kanalisation und auch auf den öffentlichen Flächen noch effektiver umsetzen zu können. Für die Schädlingsbekämpfung auf privaten Grundstücken sind die Eigentümer hingegen selbst zuständig.
Die neuen Anforderungen der EU-Biozidverordnung verlangen im Sinne des Umweltschutzes einen bewussteren und restriktiveren Umgang mit Giftködern. Dies führt zu einem vermehrten Einsatz von geschlossenen Köderboxen und Totschlagfallen; auch im Kanalbereich. Zudem ermöglicht das bei der Kreisstadt Homburg neu eingeführte digitale Schädlingsmonitoring einen detaillierten Überblick über die Aufnahme einzelner Köder bzw. die Effizienz des Standorts der Falle bzw. des Köderplatzes. Die digital erfassten Auslegungsorte werden in der Datenbank der Stadtentwässerung der Kreisstadt Homburg dokumentiert und ausgewertet. Durch dieses Konzept wird die Auslegung der Köder bzw. Fallen und deren Nachkontrolle vereinfacht und können Kosten somit minimiert werden.
Die Auslegungsstellen im Kanal verteilen sich auf etwa 4.000 speziell ausgewählte Schachtbauwerke im gesamten Stadtgebiet Homburg. Das Kanalsystem hat insgesamt eine Länge von mehr als 330 km Hauptkanal mit rund 11.000 Schachtbauwerken. Die weitere Personalisierung der Schädlingsbekämpfung bei der Stadt Homburg und der damit einhergehende vermehrte Einsatz von Wasserschutzköderboxen mit digitaler Erfassung und Totschlagfallen mit automatischer Datenspeicherung führen zu einer optimierten Nachkontrolle und zur Reduzierung der notwendigen Giftmengen.
Verschiedene Faktoren bewirken jedoch, dass die Ratten sich immer wohler in der Stadt fühlen und entsprechend vermehren. Einen großen Faktor stellt dabei auch der Umgang mit Essensresten dar. Hierbei gilt der Grundsatz „Ratten gehen nur dorthin, wo es auch Futter gibt.“ Leider kann auch in unserer Stadt nachgewiesen werden, dass Einwohnerinnen und Einwohner immer wieder Essensreste durch das Entwässerungssystem entsorgen und so die Ratten anlocken und deren Vermehrung begünstigen.
Werden die Essensreste nicht sachgemäß im Restmüll, sondern durch die Spüle oder das WC entsorgt, dienen diese als Lockstoffe für die Ratten. Die Nase der Ratte verfügt über mehr als 1.000 Rezeptoren und kann damit mit der Spürnase des Hundes standhalten. Werden Ratten erst einmal „angefüttert“, verfolgen sie die Spur, in der Hoffnung auf mehr Futter, gerne zurück bis zur Quelle und können so sogar bis zur Toilette in die Wohnung selbst kommen.
Darum sollten keinerlei Essensreste durch den Kanal entsorgt werden. Diese können außerdem leicht den Abfluss verstopfen, die Ratten anlocken und belasten zudem unnötig die Reinigungsstufen der Kläranlage. Abgesehen von diesen Punkten ist das Einleiten von Küchenabfällen nach § 5 Abs. 4 der Abwassersatzung der Stadt Homburg verboten und kann mit einem Bußgeld belegt werden.
Die Ratten befinden sich allerdings auch gerne außerhalb der Kanalisation. Meist sind das die sogenannten „Wanderratten“. Diese suchen ihr Futter oberirdisch und ernähren sich überwiegend, besonders in dieser Jahreszeit, von Kompostanlagen in Gärten, offenen Mülltonnen oder gelben Säcken.
Veröffentlicht am: 28.08.2019 | Drucken