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Erinnerung an Siebenpfeiffer - Stefan Reusch unterhält mit Sprache, die wehtut

Landrat und ReuschNach dessen Festrede bedankte sich Landrat und Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung, Dr. Theophil Gallo (r.), bei dem Journalisten und Kabarettisten Stefan Reusch.

In Erinnerung an ein Festbankett Ende Januar vor 188 Jahren in Zweibrücken, das als Gründungstag des Deutschen Preß- und Vaterlandsverein und damit des ersten deutschen Journalistenverbandes gilt, hatte Landrat Dr. Theophil Gallo als Vorsitzender der Siebenpfeiffer-Stiftung am vorletzten Sonntag zu einem Festessen in den Sitzungssaal Am Forum eingeladen. Festredner war in diesem Jahr der WDR-Redakteur und Kabarettist Stefan Reusch.

Zunächst begrüßte der Landrat die vielen Gäste im vollbesetzen Sitzungssaal und bedankte sich bei den Helferinnen und Helfer sowie Dr. Bernhard Becker und Beate Ruffing, die das Festessen organisiert hatten. Er erinnerte auch an das Wirken von Philipp Jakob Siebenpfeiffer und Johann Georg August Wirth, das unter anderem im Hambacher Fest 1832 gipfelte, sowie an die wichtigsten Termine der Stiftung im zurückliegenden Jahr. Gerade die Verleihung des Siebenpfeiffer-Preises an die Journalistin Anja Reschke im November 2019 hob er hervor.

Dr. Gallo ging auch auf den besonderen Termin der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz vor 75 Jahren ein. Die Welt scheine aber auch heute aus den Fugen geraten zu sein, betonte der Vorsitzende der Siebenpfeiffer-Stiftung und ging auch angesichts des Festredners speziell auf die digitalen Medien ein, die einen hohen Einfluss auf die Gesellschaft hätten und viele Veränderungen mit sich brächten. Dass inhaltliche Gegensätze in den „sozialen Medien“, die er lieber als „digitale Medien“ bezeichne, immer konfrontativer ausgetragen werden, so der Landrat, „stellt eine Herausforderung für das demokratische Gemeinwesen dar“. Im Umgang mit Meinungen, Fakten und „fake news“, die oft eher Lügen entsprächen, dürften Ethik und Moral in der Politik und den Medien „kein Ballast sein, sondern müssen den Weg weisen“, so Dr. Gallo.

Der äußerst unterhaltsame und hintersinnige Beitrag des Festredners Stefan Reusch stand unter dem Titel „Sprache darf wehtun“. Und so schonte der Redner weder den WDR-Intendanten noch verschiedene Politikerinnern und Politikern mit seinen Anspielungen und Beispielen. Reusch zitierte mehrfach Tucholsky, aber auch Passagen aus seinem eigenen Kabarettprogramm „Reusch rettet die Welt“. Passend dabei war, wie er auf die Nähe von „Beifall und Fallbeil“ einging.

Auch eine Ehrung gab es. So zeichnete Dr. Gallo den Journalisten Manfred Letzelder aus Bad Dürkheim als Gründungsmitglied der Stiftung für sein 30-jähriges Engagement aus. Letzelder war auch viele Jahre der pfälzische Landesvorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes.

Für die hervorragende musikalische Begleitung sorgte die Gruppe „Cantina“ mit Jürgen Schirra, Arminho Wagner, Wolfgang Massing und Dr. Jürgen Zimper. Trotz der schwerpunktmäßig südamerikanischen Töne, die das Quartett spielte, bildete auch an diesem Sonntag das mit viel Inbrunst gesungene Lied „Die Gedanken sind frei“ den musikalischen Abschluss.

Gruppe CantinaDie Gruppe „Cantina“ mit zwei Gitarren, Bass und Percussion war beim Festbankett der Siebenpfeiffer-Stiftung für den guten Ton zuständig.

Veröffentlicht am: 03.02.2020 | Drucken