Ganz in der Nähe von Schwarzenacker (Römermuseum) wurde 1131 auf dem Berg ein Kloster gebaut. Es war ein Benediktinerkloster unter dem Priorat der Abtei Hornbach. Schon 1171 lösten die Stifter des Klosters, die Grafen von Saarwerden, die Benediktiner ab und setzten Zisterzienser ein.
Aus dem Priorat wurde eine Abtei. Die Zisterzienser bauten die bescheidene Kirche der Benediktiner zu einer größeren romanischen Kirche aus, deren Reste noch heute auf dem Klosterberg zu besichtigen sind.
Ein Brand zerstörte die mächtige Abtei vor 400 Jahren.
von Hans-Joseph Britz:
Bekanntlich gilt der Sonntag mit wenigen Ausnahmen als arbeitsfreier Tag. Vielleicht hätte sich der vom Zweibrücker Herzog eingesetzte weltliche Verwalter Johannes Rothfuchs über den ehemaligen Klosterbesitz der Abtei Wörschweiler nicht gerade den Tag des Herrn des letzten Sonntags im März 1614 aussuchen sollen, um Schlangen und Ungeziefer um die stattlichen Gebäude herum durch Feuer zu vertilgen. Letzten Endes brannte die Klosteranlage fast komplett ab. Heute zeugen nur noch Ruinen von der schrecklichen Feuerbrunst, die wohl durch ungünstige Winde die Gebäude erfasste und in Schutt und Asche legte. Zu diesem Zeitpunkt gab es allerdings keine klösterliche Gemeinschaft mehr und auch die Abteikirche St. Maria war verwaist. Kein Geistlicher hielt mehr einen Gottesdienst. Der Untergang des Zisterzienserordens in Wörschweiler setzte bereits vor der Reformation ein. 1438 beschwerten sich Homburger Gläubige bei Abt Nikolaus über den mangelnden Eifer seiner Priester, die in den umliegenden Pfarreien ihren Seelsorgedienst leisten sollten. Der Abt wiederum galt als recht geschäftstüchtig und veräußerte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Ländereien und Lehen an die Zweibrücker Herzöge. 1510 sollten gar bewaffnete Reiter von Kaiserslautern aus Richtung Wörschweiler ziehen, was allerdings Zweibrücker Truppen verhindern konnten. Immer wieder wurden Klagen laut über den Lebensstil der Mönche, die sich weit entfernt hatten von ihrem Wahlspruch "Ora et labora" (Bete und arbeite). Besonders aus dem benachbarten Beeden kamen Anschuldigungen. Nicht nur Pfarreigentum hätten die Patres sich angeeignet, sondern sogar im Pfarrhof eine Metze (Prostituierte) einquartiert, bei der verschiedene Mönche ein- und ausgingen und ihre leiblichen Bedürfnisse ohne Scham befriedigten. 1538 gab es nur noch einen Abt, den Prior und zwei Mönche auf dem Abteigelände, wobei der Abt von Pfalzgraf Ruprecht in Kirkel eingekerkert wurde und nicht mehr in sein Kloster zurückkehrte. Der Vorsteher des Mutterklosters Weilerbettnach bestimmte im Einvernehmen mit Herzog Wolfgang von Zweibrücken 1552 einen neuen Abt: Nikolaus von Diedenhofen. Ganze sechs Jahre im Amt musste er 1558 die Säkularisation und Auflösung erleben. Die evangelisch gewordenen Zweibrücker Herrscher hatten kein Interesse am Fortbestand des krisengeschüttelten und fast gänzlich dezimierten Ordens. Ein von Zweibrücken bestimmter Verwalter, der sogenannte Schaffner, kam auf den Klosterberg und sorgte für einen entsprechenden Wirtschaftsbetrieb der Klosteranlagen und Ländereien im Sinne der weltlichen Obrigkeit. Die letzten Zisterziensermönche, Abt Nikolaus und die Brüder Heinrich und Philipp, wandten sich vergeblich an ihr Mutterkloster und an die Nassau-Saarbrücker Grafen. Diese wollten es nicht dulden, dass die Wörschweiler Grablege ihrer Vorfahren zu einem "Saustall" verkomme. Der Abt harrte in den Wirren tapfer im Kloster aus, wo er Ende 1558 starb. Die letzten Mönche kamen zunächst in Haft und wurden später entlassen.
Das Kloster Weilerbettnach, heute Villers-Bettnach in St. Hubert in Lothringen, bestimmte jedoch nach wie vor weitere Äbte, die allerdings niemals "vor Ort" eingesetzt wurden. Abt Mathias Metzinger erreichte sogar noch die Zahlung des Zehnten, den zwar die Zisterzienser laut ihrer Regel ablehnten, der jedoch für die Abtei Wörschweiler insofern weiterbestand, als die eigentliche Gründung im Jahre 1130 von Benediktinern erfolgte und Rom einer Ausnahmeregelung zugestimmt hatte. 1664 wurde von Rom ein Wörschweiler Abt mit Namen Eric de Pavilly ernannt, allerdings ohne jemals dort zu residieren und noch 1771 bestimmte Weilerbettnach einen Abt namens Nikolaus, der zwar ebenfalls seinen Amtssitz nicht antreten konnte, dafür jedoch eine Entschädigung von Zweibrücken zugestanden bekam. Pfalzgraf Johann II. hatte zwar Teile der abgebrannten Wirtschaftsgebäude wieder errichten lassen, allerdings sind die Zerstörungen des 30jährigen Krieges für den heutigen ruinösen Zustand verantwortlich.
Einst fand man bei Ausgrabungen auf der Klosterruine Wörschweiler einen schönen Steintorso ohne Kopf, von dem die Mehrheit der Experten behauptete, es handele sich um den Rest einer Statue des heiligen Bernhard von Clairvaux. Andere, wie der langjährige Leiter des Saarländischen Landesarchivs, Prof. Dr. Hans-Walter Herrmann, gehen von einer Marien-Darstellung aus.
Letzterer Meinung schließe ich mich aus zweierlei Gründen an: Zunächst wissen wir aus den ältesten Urkunden des 13. Jahrhunderts, dass die Zisterzienserabtei Wörschweiler Maria geweiht war und auch der Klosterberg als „Marienberg“ bezeichnet wurde. Daneben war es bei den strengen Regeln der damaligen Mönche nicht unbedingt üblich, allzu viele Statuen in den Kirchen aufzustellen. Obwohl ohne den Heiligen Bernhard die Verbreitung des Ordens in Europa - also auch in Deutschland - wohl niemals in dem großen Umfang stattgefunden hätte, ist eher an Maria zu denken, der Patronin von Kloster und Kirche. Letztendlich werden wir endgültige Klarheit vielleicht erst erhalten, wenn der Kopf der Statue aufgefunden wird. Übrigens: Ende des 12. Jahrhunderts gingen alleine 68 Klostergründungen auf Bernhard zurück, europaweit gab es 530 Abteien, darunter im Territorium der Diözese Speyer, Wörschweiler, Otterberg und Eußerthal in der Südpfalz. Wer einmal in Eußerthal Station macht, sollte nicht versäumen, die Reste der Abtei aufzusuchen. Der vordere Teil der Kirche, der noch ursprünglich erhalten ist, lässt die Dimensionen der Wörschweiler Kirche erahnen, die man als „Schwesterkirche“ bezeichnen könnte.
Um das Jahr 1131, also jenem Jahr, in dem die Weihung der ersten Benediktiner-Kirche auf dem Wörschweiler Klosterberg erfolgte, schrieb Bernhard von Clairvaux eine interessante Schrift mit dem Titel „Liber de laude novae militae ad milites Templi“ über den Orden der Templer. Konnte er sich doch darauf verlassen, dass sie ihn beim zweiten Kreuzzug unterstützten. Er weilte zu Weihnachten 1146 in Speyer. Durch die eifrigen Predigten und das zähe Drängen Bernhards von Clairvaux konnte schließlich auch der deutsche König dazu bewogen werden, sich dem Kreuzzug anzuschließen. Kurz nach Weihnachten 1146 erklärte jener seine Teilnahme. Ludwig VII. von Frankreich und der Staufer Konrad III. übernahmen von nun an gemeinsam die Organisation und Führung des Kreuzzugs. Als Startdatum wurde Ostern 1147 festgelegt.
Er begann 1147 und endete nach mehreren Niederlagen der Kreuzfahrer im Heiligen Land im Jahr 1149. Neben den Kreuzzugspredigten bemühte sich Bernhard um den Ausbau des Templerordens, des ersten christlichen Ritterordens, der 1120 in Jerusalem gegründet worden war. Bernhard von Clairvaux wandte sich mit seinen Predigten gezielt an den Adel, um Ausschreitungen im Volk zu vermeiden. Einer seiner Mitbrüder namens Radulf zog nämlich eigenmächtig predigend durch Nordfrankreich und Westdeutschland, wo er die Landbevölkerung zu gewalttätigen Übergriffen - vor allem auf Juden - anstiftete; der missratene Mönch wurde schließlich von Bernhard aufgehalten. Die Templer erhielten von Innozenz II. 1139 ihre Unabhängigkeit von weltlicher und kirchlicher Autorität. Sie waren nur noch dem Papst unterstellt. Die Macht und der Reichtum des Ordens waren so groß, dass er in der Lage war, Königen Kredite zu gewähren und Kreuzzüge zu finanzieren. Das gefiel nicht jedem. Philipp IV. von Frankreich ließ daher 1307 alle ihm habhaft gewordenen Tempelritter verhaften; durch seinen Einfluss bei Papst Clemens V. ließ dieser 1312 den Orden verbieten. Seither ist er über 700 Jahre Ziel zahlreicher Legenden in Literatur und Film. Meist werden sie dem tatsächlichen Erscheinungsbild nicht gerecht. Gottlob konnte im Jahr 2001 die Widerrechtlichkeit des kirchenrechtlichen Auflösungsdekretes nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um das sogenannte „Chinon-Dokument“ aus dem Vatikanischen Geheimarchiv.Das Dokument enthält die Absolution, die Clemens V. dem letzten Großmeister und anderen Mitgliedern des Templerordens erteilte, nachdem jene einen Bußakt vollführt und die Kirche um Vergebung gebeten hatten. Nach der formellen Abschwörung, obligatorisch für alle, die häretischer Vergehen auch nur verdächtigt waren, wurden die ranghöchsten Mitglieder des Tempelordens wieder zu den Sakramenten zugelassen. Die Templergemeinschaft heutzutage hat sich besonders den christlichen Werken der Nächstenliebe verschrieben und ist nicht militärisch. Vor 160 Jahren wurde sie unter Napoleon III. zunächst in Frankreich wieder zugelassen.