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Kinder- und Erwachsenenhospiz soll bald in Homburg entstehen - Land überträgt Grundstück für den Bau

Hospizbau Vinoh

In Homburg soll ein weiteres Leuchtturmprojekt entstehen: Der Bau eines Kinder- und Erwachsenenhospizes auf einem etwa 12.000 Quadratmeter großen Grundstück auf dem Gelände des Universitätsklinikums nimmt weiter Formen an.

Am vergangenen Donnerstag kam Innenminister Klaus Bouillon nach Homburg, um sich vor Ort gemeinsam mit Prof. Dr. Sven Gottschling und weiteren am Projekt beteiligten Personen zu informieren. In diesem Rahmen wurde auch der Erbbaurechtsvertrag unterzeichnet und das Grundstück somit vom Land seiner künftigen Bestimmung übergeben.


„Ich freue mich, dass das Land dieses Projekt mit einem Grundstück im Wert von rund 600.000 Euro unterstützt und zudem noch die Kosten für die äußere Erschließung von gut über einer halben Million übernimmt. Das Umfeld, nämlich der Wald auf der einen und die Infrastruktur der Universitätskliniken auf der anderen Seite, ist außergewöhnlich “ so Minister Bouillon.

„Das Gelände des Universitätsklinikums in Homburg ist der perfekte Ort für unser Vorhaben“, schwärmt Peter Barrois, Geschäftsführer der Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH: „Wir freuen uns außerordentlich, dass uns das Land und insbesondere das Bauministerium bei unserem Leuchtturmprojekt so unterstützt. Die Idee beginnt mit diesem Grundstück nun Wirklichkeit zu werden.“


Für die Verwirklichung dieses Leuchtturmprojekts haben sich bereits im Juni 2017 engagierte Akteure aus der Region zur Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH zusammengeschlossen: zu je 50% die Arbeiterwohlfahrt Landesverband Saarland e.V. (AWO) und der Förderverein für altersübergreifende Palliativmedizin e.V. Unterstützt wird die gemeinnützige Gesellschaft durch das Universitätsklinikum des Saarlandes mit dem Zentrum für Palliativmedizin und dem Team um den Chefarzt, Prof. Dr. Sven Gottschling.


„Das Konzept steht“ sagen Marcel Dubois, Landesvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt (AWO) im Saarland, und Rüdiger Schneidewind, Vorsitzender des Fördervereins für altersübergreifende Palliativmedizin: „Wir werden den bestmöglichen Ort für lebensbegrenzend erkrankte Menschen und ihre Angehörigen für die verbleibende gemeinsame Zeit schaffen.“


Prof. Dr. Sven Gottschling ergänzt: „Wir brauchen hier in der Region dringend einen Ort für Familien und ihre erkrankten Kinder, die häufig noch viele gemeinsame Jahre haben, aber eben kontinuierlich palliativ begleitet und betreut werden müssen. Viele dieser Familien müssen wir heute wegschicken – teilweise hunderte von Kilometer weiter – weil es in der Region keine angemessene Versorgung gibt. Erwachsene Patienten versterben häufig auf den Wartelisten, ohne dass an einem angemessenen Ort das Bestmögliche für sie getan werden konnte. Das kann nicht so bleiben!“ Auch Prof. Dr. Jennifer Diedler, die ihr Amt als Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikum des Saarlandes erst vor kurzem angetreten hatte, nahm an dem Termin teil.


„Ziel des Leuchtturmprojektes ist es, lebensbegrenzend erkrankten Menschen unabhängig von ihrem Alter, einen Ort zu bieten, der einerseits die palliative, pflegerische und medizinische Versorgung gewährleistet, andererseits aber auch weitgehend gelebte Normalität bietet – für Alt und Jung, für Krank und Gesund, in individuell gestalteten, geschützten und betreuten Räumen, unter einem starken gemeinsamen Dach“ erläutert Rüdiger Schneidewind, Vorsitzender des Fördervereins für altersübergreifende Palliativmedizin e.V. „Wir schaffen einen offenen Ort der Begegnung, mit viel Grün und Wärme, der Patienten und ihren Angehörigen ermöglicht, selbst zu wählen, ob sie lieber Nähe und Austausch oder eher Rückzug und Ruhe möchten“, betont Marcel Dubois, Landesvorsitzender der AWO Saarland.


„Wir sind voller Tatendrang“, ergänzt Geschäftsführer Peter Barrois – und freut sich, dass er dabei weiter auf die breite Unterstützung ganz vieler Menschen setzen kann. „Zahlreiche Bürger und Unternehmer aus der Region, insbesondere natürlich auch aus Homburg, unterstützen unser Vorhaben mit großzügigen Spenden. Daher an dieser Stelle nochmals ein großes Dankeschön an alle Spenderinnen und Spender. Diese Unterstützung ist für unsere Arbeit unersetzbar und kann gar nicht hoch genug geschätzt werden“, sagt Barrois.


„Ja, wir können dem Land und den vielen privaten Unterstützern und Unternehmern nicht genug danken!“, machen auch Marcel Dubois und Rüdiger Schneidewind deutlich. „Ohne die Hilfe und die Spenden dieser Menschen können wir unser Projekt nicht verwirklichen, denn ohne finanzielle Hilfe ist Hospizarbeit nicht möglich. Jedes Hospiz ist gesetzlich verpflichtet, 5% der Kosten über Spenden zu finanzieren. Auch Kosten, die in der Vorlaufphase wie z.B. für die Erstellung des Grundstücks-Gutachten entstehen, werden nicht von Krankenkassen-Zuschüssen oder Förderungen abgedeckt. Ganz besonders freuen wir uns daher, dass uns Herr Giuseppe Nardi und Herr Professor Dr. Peter Theiss von Dr. Theiss Naturwaren bereits jetzt in der Vorlaufphase im besonderen Maße unterstützen.“


Im Zusammenhang mit einer weiteren Universitätsnutzung ist es die Aufgabe von Stadtverwaltung und Stadtrat, Baurecht für das Projekt zu schaffen. Bereits in der März-Sitzung stimmt der Rat für die Aufstellung eines Bebauungsplanes, der nun ins Verfahren gegeben wurde. Für die Stadtverwaltung nahm Beigeordnete Christine Becker an der offiziellen Unterzeichnung des Erbbaurechtsvertrags teil. Auch sie begrüßte und lobte das Engagement aller Beteiligten für diese wichtige Einrichtung in Homburg.

Auf dem Foto bei der Vertragsunterzeichnung: sitzend v.l.n.r.: Klaus Bouillon (Innen- und Bauminister des Saarlandes , Peter Barrois (Geschäftsführer der Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH), Justizrat Dr. Volker Kawohl (Notar) Stehend v.l.n.r.: Professor Dr. Peter Theiss (Dr. Theiss Naturwaren), Dirk Bach (Schatzmeister Förderverein Homburg), Giuseppe und Donatella Nardi (Dr. Theiss Naturwaren), Christine Becker (Beigeordnete Stadt Homburg), Dr. Theophil Gallo (Landrat Saarpfalz-Kreis), Rüdiger Schneidewind (Vorsitzender Förderverein Homburg), Prof. Dr. Sven Gottschling (Chefarzt des Zentrums für altersübergreifende Palliativmedizin und Kinderschmerztherapie), Peter-Josef Kiefer (Vorsitzender Förderverein Heiligenborn), Wilfried Bohn (stellv. Vorsitzender Förderverein Homburg), Angela Kakuk (Siebenpfeiffer Hospiz- und Palliativgesellschaft gGmbH), Prof. Dr. Jennifer Diedler (Ärztliche Direktorin und Vorstandsvorsitzende des Universitätsklinikum des Saarlandes), Architekt Roland Damm (a+4 ingenieur gmbh).

Veröffentlicht am: 19.10.2021 | Drucken