Beigeordnete Christine Becker überreichte Bürgermeister Massimiliano Borelli ein Gastgeschenk aus Homburg.
Text von Astrid Di Franco und Petra Simon: Nach zweijähriger Pause konnte nach den beiden Homburger Partnerstädten La Baule (F) und Ilmenau (D) auch die dritte Partnerstadt, Albano Laziale in Italien von einer Homburger Delegation wieder besucht werden.
Drei Tage lang war die italienische Partnerstadt im Latium, die seit 2018 eine Städtepartnerschaft mit Homburg pflegt, Gastgeber der Homburger Delegation, vertreten durch Christine Becker (Hauptamtl. Beigeordnete für Frauen, Soziales, Schule, Standesamt und Demographie), Barbara Emser (Kinder- und Jugendbüro im Amt für Jugend, Senioren und Soziales), Petra Simon (Denkmalpflege und Museen im Amt für Kultur und Tourismus) sowie Astrid Di Franco, die seit 01.04.2022 für den Auf- und Ausbau der kulturellen Beziehungen zu Albano Laziale bestellt wurde.
„Land und Leute, die Kultur und die verschiedenen Austauschmöglichkeiten kennenlernen, kann man vor Ort am besten. Verbindungen und Netzwerke lassen sich durch einen persönlichen Kontakt in kurzer Zeit etablieren“, so Frau Di Franco, die seit Jahren in der Reisebranche tätig ist.
„Das Ziel der Delegationsreise ist es, die Städtepartnerschaft mit Leben zu füllen, Synergien zu bilden, Kontakte zu knüpfen, ein Netzwerk aufzubauen und Austauschmöglichkeiten zu etablieren für unterschiedliche Interessensbereiche und mit einer breiten Bürgerbeteiligung“, betont Frau Becker, die als hauptamtlich Beigeordnete für die Städtepartnerschaften verantwortlich ist.
Bürgermeister Massimiliano Borelli sorgte zusammen mit den Stadträten und Stadträtinnen Alessandra Zeppieri (Bildungs- und Erziehungswesen, Politik für Jugend, Europäische Zusammenarbeit, Partnerschaften sowie Bibliothekswesen), Enrica Cammarano (Strategischer Entwicklungsplan des Rates, Verkehr, Mobilität und nachhaltige Stadt, Humanressourcen und Verwaltungsvereinfachung sowie Chancengleichheit) und Vincenzo Santoro (Kultur, Sport, Tourismus, Unterhaltung, Theater, Museen und Archäologisches Erbe) sowie dem Vertreter der Legio Secunda Parthica Severiana, Roberto Alessandrini, für einen herzlichen Empfang der Delegation im „Palazzo Savelli“, dem Rathaus der Stadt. Dort gab es auch ein freudiges Wiedersehen mit dem Ehepaar Christina Roth Avalle und Vincenzo Avalle, den Mitinitiatoren der Städtepartnerschaft im Jahr 2018. Frau Roth ist gebürtige Homburgerin und lebt seit vielen Jahren mit ihrer Familie in Albano Laziale. Beide begleiteten die Delegation auf dem von Frau Zeppieri ausgearbeiteten 3 Tages-Programm. Ein besonderer Dank geht an Frau Roth Avalle, die durch ihre Übersetzungen zu einem unverzichtbaren kommunikativen Austausch beigetragen hat.
Die Verbindung zu Albano Laziale reicht darüber hinaus noch länger zurück. Die Wurzeln liegen im Jahr 1131. Auf dem Klosterberg in Wörschweiler wurde damals die erste Klosterkirche des Benediktinerpriorats durch den päpstlichen Legaten, Kardinal Matthäus, Bischof von Albano, zu Ehren der Jungfrau Maria, geweiht.
Zur weiteren Geschichte des Klosters:
Schon 1171 lösten die Stifter des Klosters, die Grafen von Saarwerden, die Benediktiner ab und setzten Zisterzienser ein. Diese bauten die bescheidene Kirche der Benediktiner zu einer größeren romanischen Kirche aus. Aus dem Priorat wurde eine mächtige Abtei, die vor 400 Jahren durch einen Brand zerstört wurde. Was davon übrig blieb, ist noch heute auf dem Klosterberg zu besichtigen.
Der zweite Tag startete mit einem Kennenlernen der Partnerstadt mit Serena Piccolo, einer leidenschaftlichen, deutschsprachigen Stadtführerin, die bei einem historischen Rundgang durch Albano sehr viele Informationen über die Historie und die Kultur der Stadt und der Hauptsehenswürdigkeiten vermittelte. Premiere hatte dabei auch ein eigens von der Commune Albano Laziale herausgegebener mehrsprachiger Reiseführer auf Englisch, Italienisch und Deutsch mit Grußwort an alle Homburger Besucher.
„Das Wissen und das Vergleichen ist ein Instrument zur Schaffung von Kooperationen, aktiver Bürgerschaft zum Brückenbauen und nicht um Mauern zu errichten. Städtepartnerschaften sind eine zukunftsorientierte Beziehung zum Aufbau einer starken europäischen Identität, zur Zusammenarbeit zwischen gleichberechtigten und unterschiedlichen Gemeinschaften und zur Erhaltung und Stärkung eines Klimas des FRIEDENS“ betonte der Bürgermeister Massimiliano Borelli bei der öffentlichen Versammlung, die der Verein „Amici delle Mole“ auf der „Mole“ am dritten und letzten Tag der Delegationsreise ausrichtete. Die Stadtverwaltung Albano Laziale hatte alle lokalen Vereine und Verbände zu einem öffentlichen Treffen und Kennenlernen der Homburger Delegation eingeladen. So kamen Vertreter von Schulen, des Naturparks „Parco dei Castelli Romani“ und des Pilgerweges „Cammino della via Francigena“, von historischen Nachstellungen (Reenactmentgruppen), aus dem Gesundheits- und Sozialbereich, dem Tourismus, der Archäologie, Kunst, Kultur und Musik.
„Für mich, die ich fest an die Werte dieser Städtepartnerschaft geglaubt habe, indem ich vor vier Jahren zu ihrer Unterzeichnung beigetragen habe, war es wirklich aufregend, zusammen mit dem Bürgermeister Massimiliano Borelli, dem Präsidenten des Gemeinderats Nicola Marini und den Ratsmitgliedern Enrica Cammarano sowie Vicenzo Santoro die Delegation, die von unserer Stadt und ihrer Lebendigkeit begeistert war, begrüßen zu dürfen“, so sie Stadträtin Alessandra Zeppieri.
Eine Städtepartnerpartnerschaft mit einer anderen Stadt bedeutet, sich anderen Realitäten zu öffnen, interkulturelle Möglichkeiten anzubieten, und die europäische Identität weiter auszubauen.
„Unsere Stadt Homburg“, so Christine Becker und Astrid Di Franco, „und Albano Laziale können gemeinsam neue Horizonte erschließen, um gemeinsame Ziele im Sinne beider Städte zu erreichen. Wir danken allen, die dazu beigetragen haben, uns den Aufenthalt zu etwas ganz Besonderem zu machen, insbesondere den Stadträten und dem Bürgermeister Massimiliano Borelli für diese drei intensiven und konstruktiven Tage.“
Frau Di Franco ist mit vielen Ideen und einem Netzwerk an Verbindungen im Gepäck zurückgereist und wird für das kommende Jahr, dem 5-järigen Jubiläumsjahr vielfältige und interessante Aktivitäten und Austauschangebote für interessierte Bürger ausarbeiten auf die man heute schon gespannt sein darf.
Albano Laziale liegt an der Via Appia, 25 km südöstlich von Rom, 12 km südlich von Frascati und 23 km vom Tyrrhenischen Meer entfernt. Die Stadt, die sich in den Albaner Bergen oberhalb des Albaner Sees befindet, gehört zu den Gemeinden der Castelli Romani und hat Anteil am Naturpark Parco Regionale dei Castelli Romani mit einem Einzugsgebiet von 15 Gemeinden.
Der Name stammt von der berühmten Alba Longa, der mythischen Mutterstadt Roms, die bereits 1000 v. Chr. eine florierende Stadt war und dem großen Vulkansee seinen Namen gibt.
Veröffentlicht am: 21.09.2022 | Drucken