Einladung zu Bürgerfahrten zum 35. und 40. Jubiläum in die Hombuger Partnerstädte
Dr. Sabine Graf (l.) führte Bürgermeister Michael Forster (2. V. r.) und den Kulturbeigeordneten Raimund Konrad (r.) durch die Ausstellung über die Deportation von Jüdinnen und Juden in das südfranzösische Lager in Gurs. Karina Kloos vom Stadtarchiv (2. V. l.) war auch mit dabei.
Gemeinsam haben kürzlich Bürgermeister Michael Forster und der Kulturbeigeordnete Raimund Konrad die überregionale Ausstellung über die Deportation von etwa 6.500 Jüdinnen und Juden in das südfranzösische Lager in Gurs besucht, die derzeit auch im Stadtarchiv Homburg zu sehen ist.
Erläutert wurde den beiden Vertretern der Stadtverwaltung die Ausstellung von Dr. Sabine Graf von der Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes, die gemeinsam mit Michael Emser, Karina Kloos und Frank Wimmer vom Stadtarchiv den Aufbau der Ausstellung organisiert hatte.
Am 22. Oktober 1940 wurden 6.500 Jüdinnen und Juden aus Baden, der Pfalz und dem Saarland in das französische Internierungslager Gurs am Rand der Pyrenäen deportiert. Allein aus dem Saarland wurden an diesem Tag 134 Menschen verschleppt, darunter auch Jüdinnen und Juden aus Homburg. Die Ausstellung „Gurs 1940“ dokumentiert dieses Ereignis und seine Hintergründe aus überregionaler Perspektive. Sie wurde am 8. April 2021, am Tag des israelischen Nationalfeiertages und Gedenktages für die Opfer der Shoa „Jom haScho’a“ ohne Besucherverkehr „still“ eröffnet.
Erstellt wurde die Ausstellung von der Berliner Bildungs- und Gedenkstätte „Haus der Wannsee-Konferenz“ im Auftrag der Bundesländer Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Saarland sowie der „Arbeitsgemeinschaft badischer Städte und des Bezirksverbands Pfalz zur Unterhaltung und Pflege des Deportiertenfriedhofs in Gurs“. Das Ausstellungsprojekt wird vom Auswärtigen Amt unterstützt und steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
„Die Schicksale der in Gurs internierten Menschen berichten von Emigration und Deportation, vom Leben und Überleben, aber auch vom Tod. Die Geschichte des Lagers Gurs ist ein elementarer Bestandteil der Geschichte des NS-Regimes in unserem Bundesland“, unterstreicht die saarländische Ministerin für Bildung und Kultur, Christine Streichert-Clivot.
Bei seinem Besuch im Archiv bedankten sich Bürgermeister Forster und Beigeordneter Konrad für das Engagement von Dr. Graf und den Beschäftigten des Archivs. Michael Forster betonte zudem, dass er froh sei, dass diese Ausstellung im Stadtarchiv gezeigt werde. „Die Geschichte des Lagers Gurs wird immer auch mit dem Saarland verbunden und der Geschichte der Stadt Homburg verbunden sein. Es ist wichtig, gerade auch für jüngere Generationen diesen Teil unserer Geschichte wachzuhalten. Sehr gut ist es auch, dass die Inhalte im Internet verfügbar sind.“
Die Ausstellung besteht aus insgesamt 29 Tafeln. Dazu wurde auch Literatur und Bildmaterial aus Homburg zusammengestellt. Im Internet sind die Ausstellung sowie weitere Informationen zur Ausstellung wie zum Lager Gurs unter www.gurs1940.de einzusehen.
Im Stadtarchiv Homburg, Kaiserstraße 41, ist die Ausstellung unter Beachtung der jeweils geltenden Corona- Schutzmaßnahmen noch bis zum 16. Juli zu sehen. Anmeldungen sind per Tel.: (06841) 994625 oder E-Mail: stadtarchiv@homburg.de möglich.
Veröffentlicht am: 04.05.2021 | Drucken